So war die FIBO 2013: Trends, Babes und Gedränge (mit Video)

Wir waren für euch auf der FIBO in Köln und berichten über neue Trends in der Fitnessbranche, über das diesjährige Messe-Erlebnis und über die Auswirkungen des Umzugs von Essen nach Köln.

Fibo 2013

Die FIBO ist die weltgrößte Messe für Fitness und Bodybuilding und zieht jährlich zehntausende Besucher an. Nachdem sie in den letzten Jahren immer in Essen stattfand, ist sie 2013 wieder nach Köln umgezogen. Wir sagen euch, was es auf der FIBO zu sehen gab.

Babes und Prolls

Die FIBO ist auch eine Freakshow. Um euch einen Einblick zu geben, wie es auf der Messe zugeht, haben wir auch dieses Jahr wieder ein kurzes Video zusammengeschnitten.

Neue Trends in der Fitnessbranche

In den letzten Jahren waren Konzepte wie Zirkeltraining und Vibrationstraining ziemlich angesagt. Der geneigte Besucher bekam einen ganzen Schrottplatz voll mit Kraftzirkeln und vibrierenden Platten zu sehen, und auf Nachfrage bei den Ausstellern hieß es: So wird Fitness in Zukunft aussehen. Zeiteffizientes Training, möglichst nicht zu anstrengend, auch mal was für ältere Leute. Mittlerweile sind die meisten dieser Geräte wahrscheinlich tatsächlich auf dem Schrottplatz gelandet; auf der FIBO werden sie jedenfalls nicht mehr ausgestellt. Die Marktführer in diesen Nischen sind weiter erfolgreich – alle anderen laufen dem nächsten Trend hinterher.

Und der nächste Trend, das ist ohne jeden Zweifel das „Funktionale Training“. Funktionales Training ist eine Erfindung von Werbefachleuten, ein Buzzword, das viele mit einem sportwissenschaftlichen Konzept verwechseln. (Die Apostel des Funktionalen Trainings sehen das naturgemäß anders.) Weil das Wort nun aber in aller Munde ist, sind mittlerweile auch die großen Player der Fitnessbranche mit von der Partie. Seit dem letzten Jahr ist das Funktionale Training auf der FIBO an jeder Ecke präsent; dieses Jahr erstmals auch an den Ständen von konservativeren Herstellern wie gym80 und TechnoGym. Aber es gilt auch hier: Je öfter ein Phänomen als Trend bezeichnet wird, desto kurzlebiger ist es. Die FIBO-Veranstalter nennen Funktionales Training auf ihrer Homepage gar einen „Megatrend“ und schlagen damit eigentlich schon den ersten Nagel in den Sarg.

Exemplarisch nachvollziehen lässt sich der aktuelle Wandel am Stand vom gym80, einem der wichtigsten deutschen Hersteller für Fitnessgeräte. In den Vorjahren war der gym80-Stand immer denkbar elitär und exklusiv gestaltet. Die Botschaft schien: Der Plebs soll draußen bleiben. (Unter den ausgestellten Geräten fand sich natürlich auch ein Kraftzirkel – „Circular“ mit Namen.) Ganz anders dieses Jahr: Unter den Motto „Wir sind Ruhrpott!“ (oder so ähnlich) wurden Holzpaletten zu Tischen aufgestapelt und Wände mit Backsteintexturen bemalt. Statt des Kraftzirkels wurde der Iron Qube vorgestellt – eine Mischung aus Trainingsstation und Klettergerüst. Ungewohnt, aber begrüßenswert publikumsnah und bemerkenswert „funktional“ präsentierte sich gym80 auf der FIBO 2013.

„Bitte bleiben Sie zu Hause!“

Wer am Samstag auf die FIBO wollte, der musste viel Geduld mitbringen. Die Zufahrtswege zu den Parkplätzen waren so überfüllt, dass man zu manchen Uhrzeiten mehrere Stunden lang im Stau stand. Der Zugang zu einzelnen Hallen war zeitweise wegen Überfüllung gesperrt und auf der Facebook-Seite der Messe erschien schließlich folgende Meldung: „Die FIBO ist die Leitmesse im Bereich Bodybuilding, Fitness, Wellness und Gesundheit und war schon immer ein Zuschauermagnet. Doch dieses Jahr sprengen die Besuchermengen alle Grenzen, so dass Event Manager Jens Thieme alle interessierten Fitnessbegeisterte bittet, ihren Besuch auf morgen zu verschieben, da heute gar nichts mehr geht!“

Was war passiert? Eigentlich hatten die Veranstalter den Umzug von Essen nach Köln damit begründet, dass in Köln mehr Platz sei. Bezogen auf die Ausstellungsfläche mag das stimmen, doch es scheint, als wäre die Messe in Köln überhaupt nicht für eine Publikumsmesse mit dermaßen vielen Besuchern konstruiert. Die Zufahrt zu den Parkplätzen ist über weite Strecken einspurig und jedes Auto wird vor der Einfahrt in ein Parkhaus oder auf einen Parkplatz angehalten, damit die Parkgebühr kassiert werden kann. Das ist denkbar ineffizient und lange Wartezeiten waren die Folge. (Bei anderen Großveranstaltungen wird die Parkgebühr erst kassiert, wenn das Auto bereits auf einem Parkplatz abgestellt wurde. Das erfordert mehr Personal, vermeidet aber Staus.)

Zugleich sind die Zugänge zu den Hallen zu schmal. Selbst vor vergleichsweise leeren Hallen entstand in diesen Flaschenhälsen Gedränge und manche Hallen wurden gar geschlossen, weil sie überfüllt waren. Das lag auch an der merkwürdigen Hallen-Belegung: Die FIBO Power, wie jedes Jahr der Publikumsmagnet, war in engen Hallen untergebracht, von denen eine nur einen einzigen, engen Zugang hatte. In den Hallen mit Trainingsgeräten herrschte eine ungewohnte Unordnung; die (meist asiatischen) Billiganbieter standen neben den großen Marken. Gut für die kleinen Aussteller, schlecht für den Besucher, der immer aufmerksam sein musste, damit er nichts verpasst.

Wir hoffen, dass die vermeidbaren Fehler in den nächsten Jahren nicht wiederholt werden. Sofern es keine langfristigen Verträge gibt, sollte vielleicht auch der Umzug nach Köln nochmal überdacht werden. Wie immer es auch kommen mag: Liebe FIBO, wir sehen uns 2014.

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Bild: © Uebungen.ws

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